Roman: Die Voyageurin


Die Voyageurin.

(Roman)

 

 

sujetverlag Bremen 2011.

 

Inhaltsangabe:

 

Der Roman zeigt anhand der Hauptfigur Michelle, wie sich diese junge Frau trotz massiver Widerstände zweier Familien auf ihre ganz eigene Suche nach dem unbekannten Vater begibt.

Auf dieser Reise durch Frankreich tauchen alte Bilder der Vergangenheit auf. Auch Isolde, Michelles Mutter, wird noch einmal mit ihrer persönlichen Geschichte und politischen Konstellationen im Nachkriegsdeutschland konfrontiert.

Wut, Schmerz und Verletzungen müssen noch einmal durchlebt werden. Die Reise durch Frankreich auf „Vaters Spuren“ entwickelt sich mehr und mehr zu einem Krimi.

Isolde, ihre Mutter, versucht immer wieder diese Suche zu behindern, um ihren eigenen Schmerz vergessen zu können. Aber Michelle ist und bleibt zeitlebens zäh und hartnäckig.

So wird auch Isolde letztendlich gezwungen, sich in „Isoldes Geschichte“ mit ihrem eigenem Leben auseinander zu setzen. In Rückblenden erinnert sie sich an das Nachkriegsdeutschland, wie sie als junges Mädchen in Mecklenburg gelebt hat. Der viel zu frühe Tod ihrer Mutter Anna reißt sie damals aus einem behüteten Leben. Aus unerklärlichen Gründen nimmt Lena, eine Freundin der Mutter aus Danzig, die 13-jährige Isolde zu sich auf.

Die Flucht aus der DDR verschlägt Isolde nach West-Deutschland, und nach Internat und Heim landet sie schließlich Anfang der 60er in Frankfurt.

Sie tritt ihre erste Stelle an, und lernt einen jungen Franzosen kennen, der zu ihrer großen Liebe wird. Isolde wird schwanger, Jean-Paul macht sich aus dem Staub und bleibt für Jahre unauffindbar.

Isolde verliert Job und Wohnung, muss das Kind in ein Heim geben. Nur durch die Heirat mit einem Engländer, und die damit verbundene Adoption Michelles, kann sie ihr Kind wieder zu sich nehmen.

Die Familie zieht nach England. Nach einigen Jahren entpuppt sich ihre Ehe als Hölle auf Erden, und Isolde kehrt fluchtartig mit ihren mittlerweile zwei Kindern nach Deutschland zurück.

Michelle, ein sehr eigenes und introvertiertes Kind, erfährt mit elf Jahren von ihrem leiblichen Vater. Aber Isolde rückt nicht mit der ganzen Wahrheit raus. Sie verrät keinen Nachnamen, und für Michelle bleibt die Suche nach diesem unbekannten Mann jahrelang ein aussichtsloses Unterfangen. Ein wütender Kampf zwischen Michelle und ihrer neuen Familie entfacht, der lange anhalten wird.

Durch einen merkwürdigen Zufall erfährt Michelle von einer Freundin den vollständigen Namen ihres Vaters. Jetzt schließt sich der Kreis und Michelle bekommt die geheime Telefonnummer und die dazu gehörige Adresse.

Die Geschichte spielt mittlerweile in den 90ern: Der Vater Jean-Paul lebt mit seiner Familie in der Nähe von Paris.

Michelle nimmt Telefonkontakt auf, bei dem sie aber nur mit der jetzigen Ehefrau des Vaters reden darf. Ihr wird erneut der Weg versperrt. Diesmal von seiner Familie. Kurz darauf scheint der Vater wieder spurlos verschwunden zu sein.

Michelle reist mit ihrem Freund Pit nach Paris, um eine Möglichkeit zu finden, seinen neuen Aufenthaltsort herauszubekommen. Aber vorerst vergeblich. Kein Mensch kann in Paris weiterhelfen. Bis sie beim Trampen, wieder durch Zufall, an seine Adresse in Südfrankreich kommen.

Im darauf folgenden Sommer kommt es zum Showdown. Ohne Ankündigung stehen Michelle und Pit vor seinem Haus. Wieder ist er wie vom Erdboden verschluckt, als hätte er eine Vorahnung gehabt.

Der Roman ist eingebettet in geschichtlichen Entwicklungen und einem Krimi mit einfühlsamen Sequenzen. Anhand der Romanfigur Michelle wird nachvollziehbar wie Kinder, die durch Scheidung, Adoption und dem Stempel und Makel der „Unehelichkeit“ geprägt sind, zwischen ihren aufgewühlten Gefühlswelten hin und her gerissen sind.

Wie fühlt sich die Wahrheit für alle Beteiligte an? Wo beginnt diese und wie viel Macht hat sie, ein Leben zu zerstören und zu welchen Schritten führt sie?

Und, wie verhält es sich mit der ewig vor sich hergetragenen Lebenslüge? Notwendiger Schutz, um zu überleben, oder ein Übel, dass bekämpft werden muss?

Es gibt viele Antworten, aber nur eine Frage:

Wie hoch ist der Preis und wer muss dafür bezahlen?

Vater der Du Bist. Der Vater Bist Du. Du Bist Der Vater! Bist Du Der Vater?